Voith plant Stellenabbau – IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben fordert ein eindeutiges Zukunftskonzept
Der Voith-Konzern hat angekündigt, innerhalb von zwei Jahren weltweit rund 2.500 Arbeitsplätze abzubauen. Besonders die deutschen Standorte sollen den größten Anteil tragen. Für viele Beschäftigte in der Region sorgt diese Entscheidung für erhebliche Verunsicherung.
Instrumente zur Beschäftigungssicherung müssen Vorrang haben
Wir erwarten, dass Voith alle bestehenden tariflichen und gesetzlichen Möglichkeiten nutzt, bevor überhaupt über einen Personalabbau nachgedacht wird – darunter:
• Kurzarbeit
• Qualifizierung und Umschulung
• Altersteilzeit und Frühpensionierungen
• der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung (TV-Besch)
„Bevor es zu Trennungen kommt, müssen alle milderen Mittel angewandt werden. Bereits in der Finanzkrise 2008/2009 haben wir gemeinsam bewiesen, dass solche Instrumente funktionieren“, sagt Tobias Bucher, IG Metall Heidenheim, IG Metall Unternehmensbeauftragter-Voith.
Wissen erhalten – Zukunft sichern
Für uns als IG Metall steht fest:
Beschäftigungssicherung, Know-how und Standortstabilität haben Vorrang vor kurzfristigen Einsparzielen.
Wir sind bereit, gemeinsam mit dem Unternehmen Lösungen zu erarbeiten – aber mit und für die Beschäftigten, nicht zulasten der Belegschaft.
Herausforderungen in den Voith-Divisionen
Die Lage ist komplex und unterschiedlich je Geschäftsbereich:
Paper: Unterauslastung, Arbeitszeitabsenkung und Einsatz von TV-Besch seit Juni.
Turbo: Breit aufgestellt, solide unterwegs – dennoch Verbesserungspotenzial angesichts heterogener Märkte.
Hydro: Historisch hoher Auftragsbestand, aber Risiken durch komplexe Verträge.
Positiv nehmen wir wahr: Wasserkraft bleibt ein Zukunftsmarkt – gerade angesichts des wachsenden Energiebedarfs durch Digitalisierung und KI.
Strukturelle Reformen statt Personalabbau
Laut Unternehmensführung bestehen Ineffizienzen insbesondere in Verwaltung und indirekten Bereichen. Die IG Metall nimmt zur Kenntnis, dass Voith organisatorische Modernisierung für notwendig hält – betont aber: Strukturelle Probleme dürfen nicht auf dem Rücken der Beschäftigten gelöst werden.
Zudem haben frühere Akquisitionen nicht den gewünschten Erfolg gebracht; dies liegt ebenfalls unternehmerische Verantwortung.
Voith braucht die Beschäftigten für die eigenen Wachstumsziele
Voith betont ambitionierte strategische Ziele. Dafür sind jedoch die Erfahrungen und Fähigkeiten der Beschäftigten unverzichtbar.
„Wenn die Wachstumsziele eintreten sollen, braucht Voith seine Beschäftigten an Bord. Es wäre kurzsichtig, jetzt Know-how abzubauen. Wir appellieren an die soziale Verantwortung des Unternehmens und der Familie Voith“, so Tobias Bucher, IG Metall Heidenheim, IG Metall Unternehmensbeauftragter-Voith.
IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben steht an der Seite der Beschäftigten
Die IG Metall wird den Prozess kritisch begleiten und sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass:
• die Beschäftigungssicherung vollumfänglich gilt,
• sozialverträgliche Lösungen Vorrang haben,
• kein Know-how verloren geht,
• und die Zukunft der Standorte Heidenheim und Crailsheim gesichert bleibt.
Für die Beschäftigten ist klar: Zukunft braucht Menschen und Menschen brauchen Zukunft!